Home | Vorhersage | Station | Instrumente | Wetterübersicht | Tagesdiagramm | Woche/Monat | Jahreswerte | Statistik | Fotos/Berichte | Webcam | Zeitraffer | Impressum | Datenschutz |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T ausgegeben am Dienstag, den 05.07.2022 um 10.30 UTC Gemäßigte Temperaturen, im Norden und Osten wechselhaft. __________________________________________________________ Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 12.07.2022 Am kommenden Freitag liegt Deutschland zwischen einem Höhenrücken über Westeuropa und einem Trog, der von Skandinavien bis zum Balkan reicht, in einer antizyklonalen nördlichen Strömung. Im Bodendruckfeld ist eine Hochdruckbrücke zu erkennen, die vom großen Nordatlantikhoch nach Mitteleuropa zeigt und im Norden und Osten von kurzwelligen Bodentrögen umlaufen wird. Dabei gelangt mäßig warme, teils recht kühle Luft nach Mitteleuropa. In der Nordosthälfte frischt der Nordwestwind zeitweise böig auf, Regen gibt es in Staulagen nach Osten hin und in geringem Maße über dem Norden. Am Wochenende kommt es zu einem Trogvorstoß von Skandinavien zum östlichen Mitteleuropa. Der antizyklonale Einfluss wird dabei nach Westen zurückgedrängt, die Blockierung über Westeuropa sowie das atlantische Hochdruckgebiet bleiben erhalten. Dabei gelangt erneut ein Schwall bestenfalls mäßig warmer Luft mit Temperaturen um 5°C in 850 hPa zu uns, wobei zeitweise Niederschläge auftreten. Davon ausgenommen sind der Westen und Südwesten, die unter dem Einfluss des nahen Hochs liegen, sowie Bereiche im Lee der Mittelgebirge, wo es weitgehend trocken bleiben dürfte. Zu Beginn der nächsten Woche entwickelt sich ein umfangreiches Höhentief über Osteuropa, demgegenüber der westeuropäische Höhenrücken nebst Bodenhochdruckgebiet steht. Der Schwerpunkt des hohen Druckes soll sich dann Richtung Britische Inseln verlagern, wobei noch nicht ganz klar ist, wie die Einflusssphären von Hoch und Tief über Deutschland aufgeteilt werden. Tendenziell darf nach Osten hin eher von unbeständig-kühlerem Wetter ausgegangen werden, nach Westen hin sollte antizyklonaler Einfluss überwiegen mit höherem Temperaturniveau und geringer Niederschlagsneigung. __________________________________________________________ Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs Die Großwetterlage wurde auch von den Vorläufen übereinstimmend simuliert, in Richtung Blockierung über Westeuropa. In den Details, betreffs der kurzen Wellen, die den Rücken umlaufen gibt es immer wieder, teils auch gar nicht mal so kleine Unterschiede. So wird die Austrogung am Wochenende im letzten Lauf deutlicher betont mit größerem Gewicht auf unser Wetter. Auch der große Trog über Osteuropa am Ende der Mittelfrist, der ja auch aus der Austrogung resultiert, taucht erst im letzten Lauf so richtig auf. Er sollte auch dafür sorgen und dass die moderaten Temperaturen bei uns erhalten bleiben. Die Vorläufe sahen teilweise von Südwesten her wieder eine deutliche Erwärmung vor, die aktuell erstmal vom Tisch scheint. __________________________________________________________ Vergleich mit anderen globalen Modellen Die anderen Globalmodelle ähneln einigermaßen der Simulation des IFS, mit einigen Unterschieden, die aber teils schon in den Vorabschnitten anklangen. Wie rasch und weit der Trog am Wochenende nach Süden und Westen ausgreift und wie weit der Einfluss des Höhentiefs am Ende nach Westen reicht, sind Fragen, die auch die anderen Modelle offenlassen. Die Grundtendenz: nach Osten zyklonaler, im Westen hochdrucklastiger scheint sich aber zu bestätigen. __________________________________________________________ Bewertung der Ensemblevorhersagen Anhand der Rauchfahnen diverser deutscher Städte stützen die Ensembles die Aussagen des operationellen Laufs. Allerdings rutschen die Kurven des Hauptlaufs nächste Woche an den unteren Rand der Ensembles, was Fragen bezüglich der Lage der Austrogung und der Verteilung der Niederschläge und Temperaturen aufwirft. Die Ensembles scheinen insgesamt eher Richtung antizyklonal zu tendieren, worauf auch die spärlichen Niederschlagssignale hindeuten. Gerade was die Temperaturen angeht, zeigt sich nächste Woche ein kontinuierlicher Aufwärtstrend der Ensembles, der in der erweiterten Mittelfrist schon fast an die 20°C in 850 hPa geht. Die Clusterung bietet in allen Zeitschritten 3 Cluster an und der operationelle Lauf wird auch immer brav in den größten Cluster getan. Fast immer wird das Großwetterlagen Regime Blockierung, Westeuropa simuliert. Im Zeitraum bis +168h liefert Cluster 3 (11 Member) einen recht markanten Osteuropatrog, sodass vermutlich der Hauptlauf auch nicht schlecht da hineingepasst hätte. Die grundsätzliche Struktur, in Form des Westeuroparückens ist überall zu erkennen und in der erweiterten Mittelfrist tendiert diese dazu, sich über uns nach Osten auszudehnen mit der in den Ensembles zu sehenden starken Erwärmung. _________________________________________________________ Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen Die gesamte Lage spricht zunächst nicht für markante Entwicklung. Unter antizyklonalem Einfluss bei Zufuhr meist "energiearmer" Luftmassen passiert nicht viel. In der Nordosthälfte frischt der Wind zeitweise stärker auf, ohne das eine echt Sturmlage resultiert. In Staulagen an den Alpen kann es mal kräftiger regnen, dass aber wahrscheinlich nur sehr lokal. Entsprechend sind in den Ensembleverfahren auch Hinweise auf etwaige Entwicklungen Fehlanzeige. ________________________________________________________ Basis für Mittelfristvorhersage MosMix, IFS und EPS ________________________________________________________ VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |