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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 22.11.2025 um 10.30 UTC



Zur Wochenmitte noch einmal recht kalt mit Schnee in den Bergen. Danach milder.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 29.11.2025


Am Dienstag , zum Beginn des Mittelfristzeitraumes, liegt nach IFS Deutschland im
Bereich eines Langwellentroges. Bodennah bestimmt eine Tiefdruckzone das
Wettergeschehen, die Kerne über Deutschland und Oberitalien aufweist. Während
sich der erste Kern im Tagesverlauf auflöst, verstärkt sich der zweite und zieht
zum Balkan. Damit drehen die Winde allmählich auf nördliche bis nordwestliche
Richtung und die zunächst nur mäßig kalte Luftmasse wird wieder durch maritime
Polarluft (-6°C) in 850 hPa ersetzt. Regional kommt es zu Niederschlägen, wobei
die Schneefallgrenze von etwa 800 bis 1000 m auf etwa 400 m absinken dürfte.

Am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag schwenkt der Langwellentrog
allmählich ostwärts durch. Das Bodentief zieht nordwärts zum Baltikum. Bei uns
kommt es im Süden und Osten noch zu Schneefällen, von Westen sorgt aber ein
Hochkeil für Wolkenauflockerungen.

Am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag schiebt sich von Südwesten ein
Höhenhochkeil Richtung Deutschland vor. Bodennah gelangen wir wieder in eine
westliche Strömung. Auf der Vorderseite eines ins Seegebiet zwischen Schottland
und Island ziehenden Tiefs herrscht kräftige Warmluftadvektion, so dass von
Nordwesten zu einer Milderung kommt und viele Wolken mit Regenfällen aufziehen.
Dabei wird es windig. Im Südosten bleibt es noch geringer bewölkt und recht
kalt.

Am Freitag nähert sich von Westen eine Kaltfront, die in der Nacht zum Samstag
nach Südosten vorankommt. Rückseitig fließt erwärmte Polarluft ein. Ein
Kurzwellentrog folgt hinterher. Es kommt zu weiteren Regenfällen und es bleibt
windig.

Am Samstag und in der Nacht zum Sonntag kommt es im Bereich der Britischen
Inseln zu einer erneuten Austrogung. Auf der Vorderseite zieht ein neues Tief
über Großbritannien hinweg in die westliche Nordsee. Mit kräftiger Südströmung
wird wieder mildere Luft herangeführt, zudem kommt es vorübergehend zu
Wolkenauflockerungen und trockenem Wetter.

Der Trog soll am Sonntag noch etwas zu uns vorankommen, bevor ein Abtropfprozess
einsetzt. Die Kaltfront des Tiefs löst sich über dem Westen des Landes auf, es
setzt sich aber wieder etwas kältere Luft bei uns durch, bevor in der neuen
Woche die Westströmung wieder die Regie übernimmt und wieder milde Atlantikluft
zu uns fließt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der aktuelle Lauf des IFS zeigt bis zum Donnerstag grob die gleiche Entwicklung
wie die beiden Vorgängerläufe. Inkonsistenzen ergeben sich ab Freitag. Während
der heutige Lauf dem gestrigen 00-UTC-Lauf folgt, ließ der gestrige 12-UTC-Lauf
den Trog noch nicht so rasch heranziehen, so dass auch die Kaltfront in der
Nacht zum Samstag nicht übergreift. Erst der nächste Trog am Samstag nähert sich
wieder dem europäischen Festland wie bei den beiden 00-UTC-Läufen. In Verbindung
mit diesem Trog werden von allen drei Läufen sehr unterschiedliche Stärken und
Positionen von Bodentiefs simuliert, inklusive eines kleinen und recht giftigen
Tiefs, das beim gestrigen 00-UTC-Lauf in der Nacht zum Sonntag den Westen
Deutschlands erreichen soll.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die vorliegenden deterministischen Modellläufe von heute zeigen bis Donnerstag
weitgehend übereinstimmende Entwicklungen. Wichtig ist zu erwähnen, dass in der
ersten Wochenhälfte etwaige Aufgleitschneefälle des im Osten nordwärts ziehenden
Tiefs nach allen Modellen nicht auf Deutschland übergreifen sollen. Kräftigere
Schneefälle beschränken sich auf das Erzgebirge und vor allem die Alpen. Erste
Unterschiede zeigen sich am Donnerstag bereits, an dem GFS, GEM und UKMO die
Kaltluft im Südosten etwas zäher simulieren.

Dies setzt sich auch am Freitag und Samstag so fort. Während die oben genannten
Modelle die Kaltluft recht zäh im Süden belassen, kommt auch der neue Trog mit
vorlaufender Kaltfront von Westen noch nicht heran. ICON und IFS lassen dagegen
die Kaltfront in der Nacht zum Samstag durchziehen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Das IFS-EPS verteilt sich von Donnerstag bis Samstag auf vier Cluster, wobei
diese grob eine ähnliche Entwicklung zeigen. Zum Samstag hin zeigen sich leichte
Unterschiede bezüglich des Vorandringens des neuen Troges von Westen, wobei der
Hauptlauf eher dem weniger progressiven Cluster 1 zugeordnet ist, mit anderen
Worten: Einige Ensemblemitglieder simulieren diese Entwicklung noch schneller,
ganz im Gegensatz zu den externen Globalmodellen, die teils eher eine langsamere
Entwicklung simulieren.
In der erweiterten Mittelfrist gibt es sogar fünf Cluster, die aber allesamt
Formen von Westlagen zeigen, mit anderen Worten: Starkes Blocking steht nicht
mehr auf der Agenda.

Die Rauchfahnen für verschiedene Städte Deutschlands zeigen übereinstimmend eine
recht stark gebündelte Kurvenschar zu Beginn mit einem Minimum des Geopotentials
am Dienstag und einem Minimum der Temperatur am Mittwoch/Donnerstag. Danach ist
bei beiden Kurven ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen, bei der Temperatur
sogar sehr markant mit einem Maximum am Donnerstag/Freitag. Auch zu diesem
Zeitbereich ist die Streuung noch sehr gering. Erst danach laufen die Kurven
etwas auseinander, liegen aber größtenteils in einem gemäßigten
Temperaturbereich. Ausreißer unter -5°C in 850 hPa kommen nicht mehr vor. Es
wird zudem über große Teile des Zeitraums recht viel Niederschlags simuliert.

Sehr ähnlich sehen auch die Ensembles des GFS aus. Hinweise auf erneute
Kaltlufteinbrüche gibt es nicht mehr. Wenn überhaupt, dann gibt es vielleicht
mal unter Hochdruckeinfluss hausgemachte bodennahe Kälte.

Alles in allem sollte also nach ein paar Tagen "Berglandwinter" nächste Woche
das Wintermezzo wieder zu Ende sein.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI:
Der EFI zeigt keine Hinweise auf außergewöhnliches Wettergeschehen.

Schnee:
An den Alpen gibt es von Dienstag bis Donnerstagfrüh Signale des IFS-EPS für
Neuschneehöhen von mehr als 10 oder 15 cm innert 24 Stunden. Insgesamt könnten
dort zumindest stellenweise durchaus um 30 cm Neuschnee in 2 Tagen
zusammenkommen, insbesondere im Allgäu auch mehr.
Am im Erzgebirge gibt es geringe Wahrscheinlichkeiten für mehr als 10 cm
Neuschnee in 24 Stunden am Mittwoch.

Sturm:
Von der Nacht zum Donnerstag bis zur Nacht zum Freitag zeigen sich beim IFS-EPS
von West nach Ost an der Nord- und Ostsee erhöhte Wahrscheinlichkeiten für
stürmische Böen. Auch in exponierten Lagen des nördlichen Berglands muss mit
Sturmböen gerechnet werden. Nachfolgend besteht bis zum Samstag nach IFS-EPS nur
noch eine geringe Gefahr von stürmischen Böen an der Nordsee.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, IFS-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl.-Met. Peter Hartmann


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