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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T ausgegeben am Montag, den 15.09.2025 um 10.30 UTC Anfangs im Norden noch wechselhaft und windig. Freitag/Samstag störungsfrei und sommerlich warm. Ab Sonntag von Westen allmählich wechselhafter mit ansteigendem Gewitterrisiko. __________________________________________________________ Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 22.09.2025 Zu Beginn der Mittelfrist am Donnerstag schleift im Norden noch ein wellendes Frontensystem, das von einem Skandinavientief ausgeht. Dabei dominiert über der Nordhälfte dichtere Bewölkung und im Norden, eventuell der nördlichen Mitte, regnet es zeitweise. Zudem ist der Gradient auf der Südflanke des Skandinavientiefs etwas erhöht, so dass im Norden (vor allem im Küstenumfeld) gebietsweise mit starken bis stürmischen Böen aus westlichen Richtungen gerechnet werden muss, exponiert sind zeitweise Sturmböen nicht ausgeschlossen. In den südlichen Landesteilen dominiert bereits der sich langsam aufwölbende Höhenkeil über Mitteleuropa, der Luftdruck steigt, die Bewölkung ist gering bzw. lockert in der Mitte zunehmend auf. Mit zunehmender Keilaufwölbung in der Nacht zum Freitag werden auch aus dem Norden/Nordosten die Niederschläge verdrängt, es lockert zunehmend auf, in der Mitte und im Süden kann sich gebietsweise Nebel bilden. Im Norden lässt der Wind allmählich nach, am längsten muss im Ostseeküstenumfeld mit starken, exponiert stürmischen Böen gerechnet werden. Am Freitag und Samstag dominiert der Keil mit Achse über Mitteleuropa: Es ist überwiegend gering bewölkt bis wolkenlos, nach morgendlichem Nebel scheint häufig die Sonne. Es bleibt trocken. Am Freitag anfangs im Ostseeküstenumfeld noch stark böiger, exponiert stürmischer Westwind, der aber bald abklingt. Vorderseitig des Langwellentroges über dem Ostatlantik/Westeuropa dreht die Strömung zunehmend auf Südwest, so dass eine subtropische Luftmasse mit 850 hPa-Temperaturen allgemein um bzw. über 15 Grad, vom Süden bis in die mittleren Landesteile meist bei 20 bis 23 Grad, einfließen kann. Mit viel Sonnenschein werden daher meist sommerliche Tageshöchsttemperaturen zwischen 25 und 30 Grad erwartet. Unter 25 Grad voraussichtlich nur in den nördlichen Landesteilen, an de Küsten um 20 Grad. Bei geringer Bewölkung nachts vor allem in der Südhälfte teils einstellige Minima. Ab der Nacht zum Sonntag nähert sich zunehmend der atlantische/westeuropäische Langwellentrog. Das korrespondierende Tief befindet sich im Bereich der Britischen Inseln und dessen Frontensystem verlagert sich aufgrund einer voraussichtlichen Wellenbildung im Bereich Benelux nur zögerlich ostwärts und erreicht den Nordwesten Deutschlands wohl erst im Verlauf des Sonntages: Die Bewölkung nimmt im Tagesverlauf im Westen und Nordwesten zu, später regnet es auch etwas. Nichtsdestotrotz wird die Luftmasse insgesamt angefeuchtet, im Westen nehmen die dynamischen Hebungsantriebe zu und auch im Südwesten dürften sich präfrontal im Tagesverlauf einige Quellwolken bilden. Die deterministischen Modelle sind diesbezüglich aktuell noch sehr zurückhaltend, das Schauer-/Gewitterrisiko dürfte aber auch im Südwesten ansteigen. Auch auf der Vorderseite der im Nordwesten ankommenden Kaltfront können Gewitter eingelagert sein. Zumindest lokal besteht dann auch eine Gefahr für Starkregen. In Anbetracht recht hoch simulierter CAPE- und Scherungswerte, kann ein gewisser Organisationsgrad sowie ein teils erhöhtes Risiko für Hagel und Sturmböen erwartet werden. Von Nordwesten erfolgt ein nur zögerlicher Luftmassenwechsel: 850 hPa-Temperaten noch häufig zwischen 15 bis 21 Grad, im Nordwesten um 12 Grad. Vor allem im Osten und Südosten nochmals Höchstwerte um 25 Grad, je nach Sonnenanteilen eventuell auch nochmals darüber. In der Nacht zum Montag nähert sich der Langwellentrog weiter an, die Strömung dreht noch mehr auf Süd, so dass sich die Front weiterhin nur sehr langsam bis gar nicht ostwärts verlagert. Im Norden/Nordwesten regnet es an der Front, sonst klingen potenzielle Schauer (Gewitter?) ab, es ist überwiegend gering bewölkt oder klar, strichweise bildet sich Nebel. Am Montag nähert sich der Westeuropatrog langsam weiter an bzw. hat sich mittlerweile ein Höhentief mit Zentrum über den Britischen Inseln bis nach Nordwestfrankreich gebildet. Über Frankreich kann sich voraussichtlich entlang des Frontensystems, das ja bereits wellt und ursprünglich von Skandinavientief ausgeht, ein Wellentief bilden. Damit verzögert sich die Frontverlagerung weiter. Sie liegt über dem Norden/Nordwesten, den Westen und Südwesten erreicht sie erst im späteren Tagesverlauf bzw. in der Nacht zum Dienstag. Dann verlagert sich das Wellentief unter leichter Intensivierung nordwärts Richtung Ärmelkanal, an der Südflanke nimmt die westliche Schubkomponente an der Front dann zu, so dass diese in der Nacht auf den Westen und Südwesten übergreift. Im Nordwesten gestaltet sich das Wetter bewölkt mit zeitweiligem Regen, im Westen und Südwesten nimmt die Bewölkung im Tagesverlauf langsam zu, im Bergland (auch im Alpenraum) entsteht Quellbewölkung mit Schauern und Gewittern, die entsprechend der Luftmasse lokal auch kräftig ausfallen könnten. In den östlichen Landesteilen bleibt es meist gering bewölkt und trocken. In der Nacht zum Dienstag breiten sich Bewölkung und Niederschläge allmählich weiter in die mittleren Landesteile aus, ganz im Osten und Südosten wird wahrscheinlich noch kein Regen zu erwarten sein. Der seit Sonntag allmählich zunehmende Tiefdruckeinfluss setzt sich voraussichtlich auch in der erweiterten Mittelfrist fort. __________________________________________________________ Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs Bis einschließlich Samstag kann die Konsistenz der vorliegenden IFS-Modellläufe als relativ gut bezeichnet werden. Es ergeben sich noch am Donnerstag eher kleinere Unterschiede in Timing und Amplitude der Trog-Keil-Struktur. Allerdings können diese kleineren Abweichungen sich insbesondere in den nördlichen/mittleren Landesteilen als prognoserelevant darstellen. Der sich nachfolgend aufwölbende Keil, der zu allgemeiner Wetterberuhigung führt und voraussichtlich bis in den Samstag hin wetterbestimmend sein dürfte, wird recht einheitlich simuliert. Ab der Nacht zum Sonntag nehmen mit allmählichem Übergreifen des Langwellentroges über dem Ostatlantik bzw. Westeuropa die Differenzen in Timing und Amplitude zu. Insgesamt dominiert dann eine zyklonal geprägte, wechselhafte Witterung mit zeitweiligen Niederschlägen. __________________________________________________________ Vergleich mit anderen globalen Modellen Weitere Globalmodelle wie ICON und GFS zeigen für den Donnerstag ebenfalls vor allem in den nördlichen Landesteilen noch Störungseinfluss, in leicht unterschiedlicher Ausprägung: bei GFS streift die Front nur noch recht weit nördlich, ICON hingegen zeigt im Vergleich zum IFS noch etwa weiter bis in die (nördliche) Mitte ausgreifende Niederschlagssignale. Nach Süden hin dominiert unisono bereits der sich allmählich aufwölbende Keil. Freitag und Samstag zeigen sich keine prognoserelevanten Unterschiede für unser Vorhersagegebiet. Ab Sonntag (bzw. der Nacht zum Sonntag) nehmen auch hier die Differenzen hinsichtlich Timing und Amplitude des Langwellentroges und dessen Übergreifen auf Deutschland zu. Dabei kann man die recht übliche Verteilung erkennen: GFS leicht zyklonaler und flotter als IFS, ICON noch etwas langsamer in der Progression des Troges und der daran gekoppelten Niederschlagssignale. __________________________________________________________ Bewertung der Ensemblevorhersagen Die Clusteranalyse zeigt für den ersten Zeitraum von Donnertag 00 UTC bis Freitag 00 UTC (+72 bis +96 h) fünf Cluster mit 15, 12, 10, 9 und 5 Membern. Dabei wird der sich zunehmend aufwölbende Keil bereits zu Beginn unterschiedlich weit nach Norden ausgreifend simuliert. Prognoserelevanz besteht dabei vor allem von der Mitte Deutschlands bis in den Norden. Haupt- und Kontrolllauf werden in Cluster 1 einsortiert, so dass sich im Vergleich dazu Varianten ergeben, die den potenziellen Niederschlag am Donnerstag noch bis in die Mitte (Cluster 2 und 4) andeuten, es gibt aber auch bereits deutlich antizyklonaler aufgestellte Lösungen (Cluster 3 und 5), die selbst im Norden kaum noch Regen zulassen würden. Diesbezüglich besteht also durchaus noch Klärungsbedarf. Zum Freitag dominiert aber wohl durchweg der Keil. Im Folgezeitraum von Samstag 00 UTC bis Montag 00 UTC (+120 bis +168 h) werden ebenfalls fünf Cluster (15, 14, 10, 6 und 6 Member) angeboten, wobei Haupt- und Kontrolllauf in Cluster 2 eingruppiert werden. Dabei dominiert am Samstag nach allen Lösungen noch der Keil, ab der Nacht zum Sonntag wird es allmählich zyklonaler. Wie schnell dieser Übergang erfolgt ist noch unsicher: im Vergleich zum deterministischen IFS-Lauf gibt es sowohl progressivere (Cluster 1 und 5) als auch langsamere Varianten (Cluster 3 und 4). Für die erweiterte Mittelfrist ab Dienstag 00 UTC (+192 h) sind sechs Cluster im Angebot, Haupt- und Kontrolllauf in Cluster 2. Es dominieren zwar insgesamt zyklonale Strömungsmuster, allerdings zeigt zumindest ein Cluster (Cluster 5 mit 6 Membern) auch einen neuen Keil, der für weite Teile des Landes wetterbestimmend wäre. Auch die Rauchfahnen spiegeln die bisherigen Aussagen wieder. Bis etwa Freitag/Samstag ist der Spread recht gering, etwas größer im Norden, wo die Unsicherheiten ja auch etwas größer sind. Dies betrifft sowohl die Temperatur in 850 hPa als auch das Geopotenzial in 500 hPa. Zum Sonntag nimmt der Spread dann deutlich zu und bleibt auch groß. Ein Niederschlagsminimum zeigt sich wie erwartet Freitag/Samstag, mit Ausnahme des Nordens bereits zu Beginn der Mittelfrist am Donnerstag. Ab der Nacht zum Sonntag nehmen die Regensignale wieder zu und sind "nachhaltig" vorhanden. Fazit: Relativ sichere und überwiegend antizyklonal geprägte Witterung bis einschließlich Samstag, dabei relativ warm. Nachfolgend sehr wahrscheinlich wieder wechselhafter bei zurückgehendem Temperaturniveau. _________________________________________________________ Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen WIND: Hinsichtlich warnwürdiger Wetterereignisse deutet sich am Donnerstag auf der Südflanke des wellenden Frontensystems, also etwa in der Nordhälfte Deutschlands, ein etwas höherer Gradient und damit gebietsweise starke bis stürmische Böen an, exponiert sind Sturmböen zu erwarten. Auch der EFI liefert diesbezüglich einige Signale. GEWITTER/STARKREGEN(/HAGEL/BÖEN): In der am Freitag/Samstag auf südliche Richtungen drehenden Strömung sickert eine subtropische Luftmasse ein. Diese wird zum Sonntag/Montag zunehmend angefeuchtet und es kommt trogvorderseitig dynamische Hebung dazu, das Gewitterrisiko inklusive strichweisem Starkregen steigt. Zum einen in Frontnähe im Westen/Nordwesten, zum anderen durch orografische Unterstützung wohl auch im Südwesten. Auch der EFI zeigt am Sonntag im Westen/Nordwesten einige Signale. Insgesamt deuten sich zudem erhöhte CAPE/CAPEshear-Werte an (auch bereist Freitag und Samstag, aber da sollte es an Auslöse/Hebung und Feuchte fehlen), so dass teils auch mit einem erhöhten Organisationsgrad sowie einem erhöhten Hagel- und Böenpotenzial zu rechnen ist. Temperaturen (nicht warnwürdig, aber erwähnenswert): Freitag/Samstag allgemein recht deutliche Signale im EFI für verbreitet erhöhte Tagesmaxima, am Montag noch leichte Signale im Osten und Südosten. ________________________________________________________ Basis für Mittelfristvorhersage IFS, IFS-EPS, MOS-Mix ________________________________________________________ VBZ Offenbach / Dipl. Met. Sabine Krüger |
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